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Die ISS

Die ISS ist das größte künstliche Objekt im Orbit. Seit der ersten Langzeitbesatzungsmission sind insgesamt über 200 Menschen aus 15 Ländern zur ISS geflogen. Die friedliche Kooperation von internationalen Partnern auf so begrenztem Raum unter so außergewöhnlichen Bedingungen kann als einzigartig bezeichnet werden.

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Die Kameras

Die NASA-Mission "HDEV" nutzt vier handelsübliche Kameras zur Erdbeobachtung. Die faszinierenden Ansichten von der ISS machen aber nur einen kleinen Teil des Columbus Eye Projektes aus. Basierend auf den Videos präsentieren wir für Lehrerinnen und Lehrer Unterrichtsmaterialien rundum die Erdbeobachtung von der ISS.

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Der Astronaut

DEr ESA-Astronaut Alexander Gerst stammt aus Künzelsau in Baden-Württemberg und flog als erst dritter Deutscher am 28. Mai 2014 zur ISS. Als erst zweiter Deutscher lebte und forschte er im All für sechs Monate. Alex studierte Geophysik und schrieb seine Doktorarbeit über den Vulkan Erebus in der Antarktis.

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Die ISS – Leben im All

Die Internationale Raumstation, besser bekannt als ISS (International Space Station), ist das größte bemannte Weltraumprojekt aller Zeiten und wird gerne als „Außenposten der Menschheit im All“ bezeichnet. Auf der Größe eines Fußballfeldes bietet sie 6 Personen Platz zum leben und forschen. Dabei umkreist die ISS mit ca. 28.000 km/h in einer Höhe von etwas mehr als 400 km unsere Erde.

15 Nationen, 1 Projekt

Die ISS ist somit das größte künstliche Objekt im Orbit, das bei günstigen Verhältnissen von der Erde aus sichtbar ist. Seit der ersten Langzeitbesatzungsmission sind insgesamt über 260 Menschen aus 20 Ländern zur ISS geflogen. Die friedliche Kooperation von Partnern aus unterschiedlichen Nationen auf so begrenztem Raum unter so außergewöhnlichen Bedingungen kann als einzigartig bezeichnet werden. Im Jahr 1998 wurde das erste Bauteil der ISS in den Orbit geschossen und anschließend wurde sie bis 2010 Stück für Stück zusammengebaut. Durch ihren besonderen Aufbau konnte sie bereits seit 2000 permanent besetzt werden.

 

 

Sonne als Antrieb

ATVDie Energieversorgung erfolgt ausschließlich über Sonnenenergie, die von den sogenannten Sonnensegeln aufgenommen wird. Die acht Photovoltaik-Module erzeugen zusammen 110 kW. Das ist so viel wie ein kleines Windrad und würde theoretisch reichen, um 22.000 Smartphones gleichzeitig zu laden. Die Versorgung der Besatzung mit Lebensmitteln, Kleidung und Ersatzteilen erfolgt über Raumtransporter der verschiedenen Raumfahrtorganisationen.

 

 

 

 

Deutschland im Orbit

stationDeutschland ist über das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) an der Raumstation beteiligt. Es war unter anderem für die Entwicklung des Automated Transfer Vehicle (ATV, ein Raumfrachter), und für das Columbus-Labor verantwortlich. Hier wurden am 30. April 2014 auch die Kameras von Columbus-Eye angebracht. Sie werden von einem Dragon-Raumschiff der US-amerikanischen Firma SpaceX transportiert.

 

 

Der erste Deutsche auf der ISS

astronaThomas Reiter war das erste deutsche Mitglied einer Langzeitmission und forschte bis Ende 2006 insgesamt 166 Tage auf der Raumstation. Hierbei unternahm er auch einen sechsstündigen Außenbordeinsatz. Der zweite deutsche Astronaut und zugleich letzter deutsche Teilnehmer einer Space Shuttle Mission war Hans Wilhelm Schlegel. Er war an der Expedition STS-122 beteiligt, die 2008 das europäische Labor Columbus zur ISS transportierte. Mit Alexeander Gerst brach also von Mai bis November 2014 der dritte deutsche Astronaut für eine Langzeitmission in den Kosmos auf.

Daten zur ISS

Beteiligte Raumfahrtagenturen NASA (USA), Roskosmos (Russland), ESA (Europa), JAXA (Japan), CSA (Kanada)
Erdumlaufzeit 94 Minuten
Erdumrundungen pro Tag 16
Bahngeschwindigkeit 28.000 km/h
Flughöhe 370-460 km
Masse 450 t
Abmessungen 108 x 80 x 88 Meter m
Anzahl der Besatzungsmitglieder 7
Gesamtkosten aller Partner Ca. 100 Mrd. €
Jährliche Kosten Deutschland Ca. 130 Mio. €
Ende Derzeit geplant für 2024, technisch möglich bis 2028

 


Das Auge des Columbus – Die Kameras der ISS

Im April 2014 ist eine Falcon-9 Rakete von Cape Canaveral (Florida, USA) aus gestartet, um das Dragon Raumschiff des amerikanischen Unternehmens SpaceX ins All zu befördern. An Bord war auch ein Paket mit vier Kameras. Sie gehören zur NASA-Mission “High Definition Earth Viewing” (HDEV):

 

Vier Kameras, drei Perspektiven

kamerasAn der ISS angekommen, wurde das Paket in einem erstmals erprobten Vorgang von einem Roboterarm an das Columbus-Labor der ESA angebracht. Bei den Kameras handelt es sich um handelsübliche HD-Videokameras der Firmen Panasonic®, Sony®, Hitachi® und Toshiba®. Sie sind statisch befestigt und decken insgesamt drei Blickrichtungen ab: Die Aft (rück), Forward (front) und Nadir (lotrecht) View. Während die beiden Aft View Kameras andockende Raumkapseln filmen können wird die Forward View Kamera die Erde mit einer Art Horizontblick aufnehmen können.

 

Vom All über die USA zur Uni Bonn

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Die NASA testet mit HDEV, ob sich diese Art von “normalen” HD-Kameras in Zukunft auch für Missionen zum Mond und zum Mars eignen. Die Live-Bilder und -Videos von der ISS werden über den TDRS-Satelliten nach White Sands (New Mexico, USA) gesendet und von dort aus zum Payload Operations Integration Center (POIC) am Marschall Space Flight Centre in Huntsville (Alabama, USA) weitergeleitet. Die endgültige Speicherung erfolgt an der Universität Bonn. Hier werden sie auch in das Columbus-Eye Portal eingespeist.


Deutsche AstronautInnen auf der ISS

Bis heute haben vier deutsche Astronauten die ISS besucht. Thomas Reiter war das erste deutsche Mitglied einer Langzeitmission und half 2006 beim Ausbau der Station. Hans Schlegel war der zweite deutsche Astronaut und zugleich letzter deutscher Teilnehmer einer Space Shuttle-Mission. Er war 2008 am Transport und der Installation des europäischen Weltraumlabors Columbus beteiligt. Darin konnten Alexander Gerst (2014 und 2018) und Thomas Maurer (2021-2022) schließlich viele verschiedene Experimente durchführen. Mit Suzanna Randall und Insa Thiele-Eich stehen die ersten Frauen fest, die zur ISS fliegen. Sie sollen dort 2023 einziehen.

Wie wird man eigentlich AstronautIn?

Im Grunde kann sich eigentlich jeder auf eine Anzeige der ESA mit „AstronautInnen gesucht” bewerben. Man benötigt zunächst die gleichen körperlichen und psychologischen Voraussetzungen wie ein Testpilot. Neben hervorragenden Leistungen in der Forschung und Anwendung von Naturwissenschaften oder Medizin sollte man zusätzlich Eigenschaften wie ein gutes Gedächtnis, die Fähigkeit zu logischem Denken, Konzentration und räumlicher Orientierung sowie Fingerfertigkeit besitzen.

Ein Vulkanologe im All?

Diese Eigenschaften brachte z.B. Alexander Gerst mit. Er setzte sich beim Auswahlverfahren der ESA als einer von 8.400 Bewerbern aus 17 verschiedenen Ländern durch. Vor seiner Raumfahrtkarriere studierte er Geophysik in Karlsruhe und Wellington in Neuseeland und erlange in Hamburg seinen Doktortitel. In seiner Doktorarbeit ging es um den antarktischen Vulkan Mount Erebus. So kam es, dass am 3. Oktober 2014 ein Vulkanologe im All spazierte und das erste Selfie eines deutschen Astronauten twitterte.

Ein Astronaut als Beschützer der Erde

Gerst_seife1_rMit einer Sojus-Trägerrakete ist Alex am 28. Mai 2014 mit 28.000 km/h zur ISS geflogen. Als Teil der Expedition 40/41 ging er auf „Blue Dot“-Mission. Der Titel spielt auf das berühmte Foto unserer Erde aus über 6 Milliarden Kilometer Entfernung an. Es zeigt die Erde als kleinen, blassblauen Punkt mitten im schwarzen Nirgendwo. Dementsprechend lautete Gersts Motto auch “Shaping the future – die Zukunft gestalten”. Er sah nämlich die Möglichkeit mit seinem Wissen über unseren Planeten dessen Zukunft nachhaltig zu gestalten und die Menschen mit seinem aufregenden Weltraumabenteuer genau dafür zu sensibilisieren. Speziell für Schülerinnen und Schüler nahm er an dem Grundschulprojekt „Beschützer der Erde“ und der „Aktion 42“ teil. Hier hat er das Verhalten von Seifenblasen in der Schwerelosigkeit getestet und ihre Reaktionen beobachet.